Warum Authentizität gewinnt

Wenn eine Person als sympathisch eingestuft wird, fällt oft der Satz: „XY ist so authentisch! Man kann gar nicht anders als sie zu mögen.“

Dahinter steckt eine ganz einfache Gesetzmäßigkeit: Menschen, die sich natürlich geben, sind Gewinner, denn sie appellieren an uns, dass wir uns ebenfalls natürlich geben dürfen. Das wiederum ist viel angenehmer, als sich zu verbiegen, den Bauch einzuziehen und Rollen zu spielen. Mit anderen Worten: Authentizität bedeutet nichts anderes als aufrichtig statt angepasst zu sein.

 

Kleine Makel sind sympathisch

 

Interessanterweise sind es gerade die kleinen vermeintlichen Fehler und Makel, die Authentizität ausmachen. Sind dir diese perfekten Menschen, die immer kontrolliert und richtig handeln, nicht auch unheimlich; verglichen mit einer Bridget Jones und ihren überaus sympathischen Macken und Schwächen? Jemand, der offen zu allen seinen Seiten steht, gibt uns dadurch die Erlaubnis, das auch zu tun. Das ist einfach das Resonanzgesetz.

 

Emotionale Authentizität

 

Sei es dir wert, einen authentischen Umgang mit deinen Emotionen zu pflegen! Das schenkt dir Leichtigkeit und Entspannung anstelle der Anstrengung, die durch Anpassung entsteht. Auch wenn es manchmal schwer fällt, sich seine wahren Gefühle einzugestehen, so ist genau das authentisch! Sobald du dich vertrauten und lieben Menschen damit zeigst, wirst du dich leichter fühlen und auch in ihnen etwas bewegen und öffnen. Das sind praktisch die zwei Stufen von Authentizität:

 

1) Authentizität dir selbst gegenüber

2) Authentizität im Umgang mit anderen

 

Auch im Beruf ist Authentizität eine Gewinner-Eigenschaft. Im Bewerbungs-gespräch bekommen nicht unbedingt diejenigen mit den besten Qualifikationen den Zuschlag, sondern oft die Bewerber, die sich authentisch, offen und echt geben. Wenn wir spüren, wo wir bei jemandem „dran“ sind, fühlen wir uns sicherer mit der Person, und das gilt insbesondere im Job und in engen Beziehungen.

 

Die 4 Schlüssel zu Authentizität

 

Meiner Erfahrung nach führen die folgenden vier Schlüssel schnurstracks zu größerer Authentizität und Leichtigkeit:

 

 

Schlüssel Nr.1: Vertrauen

 

Die Basis, um dich dir selbst zu stellen und genauso authentisch deiner Umwelt zu begegenen, heißt Vertrauen. Deswegen fördere großzügig alles, was dir in deinem Leben Vertrauen gibt und gut tut, was dir vor allem gesundes Selbstvertrauen schenkt.

 

Schlüssel Nr. 2: Selbstbewusstsein

 

Authentisch zu leben bedeutet auch, sich seiner Kraft bewusst zu sein. Auf physischer Ebene ist das ganz leicht zu trainieren, indem du viel Sport treibst. Emotional in seine Kraft zu kommen ist meist ein etwas längerer Prozess, bei dem dir der folgende Punkt hilft:

 

Schlüssel Nr.3: Ja zu dir

 

Authentizität bedeutet, ja zu dir selbst zu sagen, mit allem was du bist, fühlst und dir wünschst. Es mag sein, dass andere das nicht tun, aber maßgeblich ist, was du entscheidest. Schenk dir selbst liebevoll die Erlaubnis, fröhlich, albern und glücklich zu sein, genauso aber traurig, wütend und bedürftig, und noch vieles mehr.

 

Schlüssel Nr.4: Kommunikation und Verbundenheit

 

Kommuniziere authentisch und mit Herz: Du kannst dich einfach und natürlich mitteilen, wenn es dir gelingt, mit einem Teil deiner Aufmerksamkeit bei deiner Selbstwahrnehmung zu bleiben. Spüre deinen Körper, und sag ganz einfach „ich fühle...“ oder „ich brauche...“, ohne dich im Kopf oder in allzuvielen Erklärungen zu verlieren. Authentisch und spürbar bist du, wenn du mit selbst vebunden bist und bleibst.

Was meinst du dazu? Was findest du authentisch?

Schreib mir, ich freu mich über Kommentare und Anregungen!

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Juliane (Mittwoch, 02 September 2015 00:59)

    Ganz herzlichen Dank für diesen wunderbaren Eintrag! Es klingt so leicht... ist aber im Alltag doch immer wieder sehr schwer für mich. Fast so als wäre da eine ganz dicker Mauer oder ein Zaun... den ich erst einmal überwinden muss, wirklich zu mir zu stehen. Hallo, hier bin ich, ein albernes Kind, das gerne Blödsinn macht und die Erwachsenenwelt absurd findet. Aber das kann ich doch nicht zeigen... da ist richtig viel Angst davor.

    Deine/Ihre wunderbaren Texte hier zu lesen ermutigen mich, weiterzugehen auf meinen ganz persönlichen "authentischen Feldweg" meines Lebens... na, dann bin hier halt "speziell", "verrückt" oder nicht ganz ernst zu nehmen. Aber dafür immer mehr im flow und bin dann ganz erstaunt, dass es erwachsene Menschen gibt, die sich trauen sich auszudrücken, was doch einfach ganz einfach ist?

    Weiter, weiter! Ich werde Ihren Blog weiterempfehlen... und freue mich schon auf den nächsten Eintrag. So unterschiedliche Schwerpunkte, großartig... und immer derselbe klare, liebevolle ganz besondere Ton in Ihren Zeilen, Juli

  • #2

    Juliane (Mittwoch, 02 September 2015)

    #2

    Statt Sektgläser wünsche ich mir ein Foto von meinem imaginären Feldweg... Sektgeklimper verbinde ich immer mit fiesen Belobungsfeiern und dussligen Sekretärinnen... verzeihen Sie/verzeih... das ist nur meine ganz persönliche Meinung... aber wollte so mutig sein, auch etwas Kritisches zu schreiben (was mir eher schwer fällt)...

  • #3

    Peter (Mittwoch, 02 September 2015 01:06)

    Danke für diesen neuen Eintrag. Jetzt muss ich mich doch auch einmal zu Worte melden... BRAVO! Zu Juliane: Sektgläser bedeuten für mich, sich gegenseitig zu motivieren und den Moment zu feiern.

    Besonders gut gefällt mir, dass Sie immer wieder auf den Wert des Sportes hinweisen. Das werde ich auf jeden Fall in Ihrem Wortlaut an meine Klienten weitergeben. Es wird gerade in therapeutischen Settings viel mit Sprache und Reflektion gearbeitet, wobei die Körperarbeit vernachlässigt wird.

    Mit freundlichen Grüßen vom Bodensee, Peter

  • #4

    Carla (Mittwoch, 02 September 2015 01:14)

    Liebe Juliane, vielen Dank für dein feedback! Du hast Recht, es klingt manchmal leichter als es ist, sich authentisch zu geben. Das hat natürlich auch viel mit dem Gegenüber / der Situation zu tun. Das innere Kind und der Chef im Anzug sind dafür nur ein Beispiel... Ich glaube, am wichtigsten ist Authentizität uns selbst gegenüber. Der Rest kommt dann oft von selbst.

  • #5

    Carla (Mittwoch, 02 September 2015 01:25)

    Danke lieber Peter und Juliane, die Sektgläser waren in der Tat im Sinne von Feiern gemeint - also den "richtigen Weg", der sich gut und echt anfühlt. Aber ein Bild von einem Weg würde auch prima passen!

  • #6

    Juliane (Freitag, 04 September 2015 10:31)

    Liebe Carla, wünsche dir noch eine schöne Zeit in Wien und freue mich auf den nächsten Artikel von dir!