4 Schlüssel für dein emotionales Wohlbefinden

 

 

Glücklich und zufrieden sind wir, wenn wir uns gut FÜHLEN. Emotionales Wohlbefinden und seelische Gesundheit sind ebenso kostbar wie körperliche Gesundheit, findest du nicht auch?

Der Bedarf nach entsprechenden Maßnahmen wächst immer mehr. Doch neben Psychotherapie, die Menschen aus schwierigen emotionalen Zeiten und Zuständen heraushelfen soll, finde ich PRÄVENTION für die Seele (praktisch emotionale Gesundheitsförderung) mindestens genauso wichtig - wenn nicht noch wichtiger! Lies weiter und erfahre, von welchen 4 wissenschaftlich erforschten Faktoren unser emotionales Wohlbefinden im wesentlichen abhängt!

 

 

 

Emotionale Gesundheit versus Krankheit

 

Vor ein paar Jahren habe ich als Sporttherapeutin in der Akut-Psychiatrie gearbeitet. Die Menschen dort steckten in seelischen Krisen, litten an Süchten, hatten aufgrund seelischer Wunden Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen.  Etwas in ihnen war arg im Ungleichgewicht, bestimmte Bedürfnisse unerfüllt. 

Ich sträube mich dagegen zu sagen, sie waren krank, denn das hört sich so an, als sei irgendetwas mit ihnen falsch im Gegensatz zu den „Gesunden“, bei denen alles „normal“ ist und „stimmt“. Meiner Erfahrung nach handelt es sich bei Patienten in der Psychiatrie oft eher um die sensiblen, feinfühligen Menschen, die Symptome eines ganzen Systems zum Ausdruck bringen. Dazu passt der Titel des Buches, das der Leiter der Klinik, Dr. Manfred Lütz, verfasst hat:  „Irre! Wir behandeln die Falschen - unser Problem sind die Normalen.“ 

 

Das Spektrum und die Frage, was gesund ist, was krank und was normal, ist offensichtlich relativ und ich persönlich mag diese „Psycho-Stempel“ überhaupt nicht. Denn Mensch ist Mensch, oder?

 

Natürlich ist es gut, dass es Kliniken und  Einrichtungen zur Krisenintervention gibt, dennoch stellt sich die folgende Frage:

 

Wie gelingt es, bewusst und rechtzeitig das emotionale Gleichgewicht im Leben zu fördern? 

 

 

Denn zahlreiche Beispiele zeigen, dass ein glückliches, erfülltes und erfolgreiches Leben möglich ist, auch wenn man schwierige Kindheitserlebnisse hatte. So berichtet z.B. die bekannte Autorin Louise Hay von Missbrauchserfahrungen in ihrer Kindheit. Nach intensiver emotionaler Auseinandersetzung mit ihrer Krebserkrankung und den darunter verborgenen Gefühlen ist sie ein leuchtendes Beispiel für ein bewusstes Leben - „Gesundheit für Körper und Seele“ - auch heute noch mit über 90 Jahren.

 

Die 4 psychologischen Grundbedürfnisse nach Grawe

 

Unabhängig davon, wie deine Kindheit war, ob du auch schonmal eine emotional schwierige Zeit erlebt hast oder einfach so was für dein emotionales Wohlbefinden tun möchtest, kann dir Folgendes helfen.

 

Der Psychotherapieforscher Klaus Grawe hat in zahlreichen Untersuchungen festgestellt, dass der Mensch sich emotional gesund, erfüllt und im Gleichgewicht fühlt, wenn 4 Bedürfnisse in seinem Leben erfüllt sind. Die Wahrscheinlichkeit psychischer Probleme sinkt dann.

 

Schauen wir uns diese 4 Punkte mal im Einzelnen an:

 

1. Bindung: 

 

Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen Beziehungen und Nähe zu anderen Menschen. Ganz einfach. Am besten eine schöne Liebesbeziehung, eine Familie, die einem den Rücken stärkt, nette Kollegen am Arbeitsplatz und einen angenehmen Freundeskreis. Dann fühlen wir uns emotional genährt.

 

Das Problem: Einsamkeit, Single-Dasein, Bindungsstörungen aufgrund alter Verletzungen 

 

 

Die Lösung: Begib dich unter Menschen, pflege Kontakte, kommuniziere, geh in Beziehung, heile alte Verletzungen. Aber tritt nicht auf der Stelle! Das Leben wird reich durch Beziehungen. Allein zu Hause ist auf Dauer niemand glücklich.

 

 

2. Orientierung/Kontrolle/Autonomie

 

Der Mensch will selbstbestimmt leben und braucht dafür einerseits das Gefühl von äußerer Sicherheit und Struktur, dies aber am besten bei gleichzeitigem Vermögen, dies selbst gestalten zu können. Das gibt ein gesundes Gefühl von Kontrolle, Orientierung und Autonomie.

 

Das Problem: Das Gefühl, sein Leben „nicht auf die Reihe zu bekommen“. Mangelnde Tagesstruktur, unklare Verhältnisse, Planlosigkeit, übertriebenes in-den-Tag-hineinleben

 

Die Lösung: feste Abläufe schaffen, Wochen- und Tagespläne erstellen, Ritualen folgen, Regelmäßigkeit zelebrieren

 

 

3. Selbstwerterhöhung

 

Jeder Mensch möchte sich geliebt fühlen und braucht für sein Glück ein positives Empfinden für seinen eigenen Wert. Das bekommen die meisten Menschen durch Bestätigung für das, was sie gut können. Engagiert sich ein Mensch in seinem Beruf, der ihm entspricht und bekommt positive Rückmeldungen von außen, wird sein Empfinden von Selbstwirksamkeit gefördert und sein Selbstwertgefühl steigt, auch weil er Wert für andere stiftet.

 

Das Problem: Arbeitslosigkeit oder das Gefühl, im falschen Beruf zu sein, keinen Wert zu stiften, nichts geben zu können. Kindliche, unverarbeitete Gefühle von Wertlosigkeit

 

 

Die Lösung: Richte deinen Fokus auf Dienen! Was kannst du besonders gut? Was tust du gern, was erfüllt dich? Verbringe möglichst viel Zeit täglich damit und dein Selbstwertgefühl wird steigen, auch weil du Wert stiftest! Erkenne dich selbst an.

 

 

4. Lustgewinn/Unlustvermeidung

 

Wir wollen Spaß haben und Frust vermeiden. Ganz einfach. Frag dich: An wieviel wachen Stunden deines Tages hast du Spaß? Tust Dinge, auf die du wirklich Lust hast? Fühlst dich gut? An wie vielen Stunden der Woche fühlst du dich wenig freudig oder sogar frustriert?

 

Das Problem: Frust in der Beziehung/Familie. Das Gefühl, im falschen Beruf zu sein. Der Glaube, keine Zeit zu haben für Dinge, die Spaß machen. Immer nur für andere da sein, nie für sich selbst.

 

Die Lösung: Let’s have fun! Sei es dir wert, Zeiten zu haben, wo du einfach Spaß hast, Blödsinn machst, dein inneres Kind hochleben lässt. Gestehe dir ein, wenn du beruflich oder privat in unglücklichen Umständen bist und gehe Schritte zur Veränderung! Beruf und Beziehung sollen auch Spaß machen.

 

Fazit

 

Ich bin ein Fan der Grundbedürfnisse nach Grawe. Und ich glaube nicht, dass Therapie allein dauerhaft Lösungen bringt. Denn - das habe ich damals ganz häufig beobachtet - Leute kamen immer wieder in die Klinik („Drehtürpsychatrie“), weil ihnen nach wie vor etwas ganz Wesentliches in ihrem heutigen erwachsenen Leben fehlte. Etwas, was es zu entdecken und zu fördern gilt. Die Lösung liegt nicht immer in der Kindheit, sondern im HEUTE.

 

 

Was wir HIER und JETZT brauchen sind Bindung, Autonomieempfinden, Selbstwertgefühl und Spaß. Grawe hat es bewiesen.

 

 

 

Nicht vergessen: Genieß dein Leben -jeden Tag!

 

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