Die Narzisstenfalle und was du aus ihr lernen kannst

Narzissten sind Menschen, die kaum Empathie für ihr Gegenüber haben, sondern in erster Linie ihre eigenen Interessen verfolgen. 

 

Sie können charmant sein, dann aber wieder sehr gefühlskalt.

Oft haben sie ein Selbstbild von sich entwickelt, das ihre Großartigkeit nach außen kehrt und alles andere außen vor lässt. 

 

Wenn du häufig an Narzissten gerätst, hast du wenig zu lachen, aber einiges zu lernen.

 

In diesem Artikel verrate ich dir, was das sein könnte und was zum Thema Narzissmus oft unter den Teppich gekehrt wird.

 

Ein Date mit einem Narzissten

 

Mit Ende 20 war ich Single und hatte ein Date mit einem Schauspieler. Bereits als ich ihn an der Ampel stehen sah, betont lässig mit Sonnenbrille und steinernem Gesichtsausdruck, hätte ich am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht. Mir gefiel diese kalte Ausstrahlung gar nicht und mich beschlich schon auf der anderen Straßenseite ein ungutes Gefühl.

 

Doch schließlich waren wir verabredet und ich wollte nicht unhöflich sein. Wir gingen also gemeinsam etwas trinken, wobei ich das Gefühl hatte, dass auch ich nicht seinen Vorstellungen entsprach. Die Konversation verlief schleppend.

 

Ich fühlte mich unwohl und unsichtbar, fast schon wertlos, so als ob irgendwie etwas mit mir nicht stimmte.

 

Erleichterung machte sich breit, als das Date endlich vorbei war. Ich fühlte mich wieder normal.

 

Auf den ersten Blick...

 

...wirken Narzissten oft beeindruckend, machen einen Kult um ihre Person, ihren Erfolg, ihre Leistung oder Intelligenz. Wer näher mit ihnen zu tun hat, sei es beruflich oder sogar in einer Paarbeziehung, berichtet nach anfänglicher Faszination von spürbarem persönlichen Energieverlust - bis hin zu emotionalem Missbrauch durch einen kaltherzigen Egoisten, der nur an seinen eigenen Vorteil denkt.

 

Als ich damals das Date mit dem Schauspieler hatte, wusste ich davon noch nichts. Ich spürte nur ein ausgeprägtes Unwohlsein in seiner Anwesenheit und das Bedürfnis, schnell zu gehen. Heute habe ich eine Erklärung dafür.

 

Narzissten tragen selbst einen tiefen Schmerz in sich, von dem sie sich aus tiefer Angst so stark abgespalten haben, dass zwangsläufig die Menschen in ihrer Umgebung diesen fühlen müssen.

 

Das dehnt ihr Empfinden von Überlegenheit und Vollständigkeit aus.

 

Narzissten ziehen oft sehr empathische Menschen an, die ihr eigenes Defizit ausgleichen.

 

Jemand, der kompromisslos „sein eigenes Ding“ macht, findet in einer Liebesbeziehung leider oft jemanden, der es gewohnt ist, eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Nicht selten endet eine solche Beziehung im Drama.

 

Böser Narzisst - armes Opfer?

 

Als ich im Internet zum Thema recherchierte, fiel mir allerdings auf, dass in der beschriebenen Täter- Opfer - Dynamik (der böse Narzisst - das arme Opfer) ein ganz wesentlicher Punkt außer Acht gelassen wird:

 

Die Eigenverantwortung und Selbstreflexion desjenigen, der unter dem narzisstischen Verhalten eines anderen leidet. 

 

Auf YouTube erzählen Frauen ausgiebig, wie unmöglich ihr Expartner gehandelt habe. Narzissmus-Experten berichten wie ein Reporter aus dem Zoo über die Attribute dieser Spezies und dass man unbedingt die Beine in die Hand nehmen müsse, wenn man ihn am Horizont erblickt. Unzählige Ratgeber helfen den Opfern von narzisstischem Missbrauch.

 

Es geht immer um die Analyse des Narzissten, selten um Selbstreflexion. Ist das zu schmerzhaft?

 

Ich bin aber sicher: Nur das bringt weiter!

 

Natürlich ist es richtig, dass man sich nicht dem verletzenden Verhalten eines Narzissten aussetzen soll.

 

Überhaupt keine Frage! 

 

Was du aber durch Narzissten lernen kannst

 

Wer diesen Typ Mensch häufig anzieht - sei es als Liebespartner oder auch sonst im Umfeld -  sollte sich unbedingt fragen, was er daraus über sich selbst lernen kann und wie er sein Selbstwertgefühl aufbauen und stärken kann.

 

Schmerzhafte Erfahrungen mit narzisstischem Verhalten fordern dazu auf, alte Wunden anzuschauen und zu heilen.

Es geht darum, sich seines eigenen Wertes (wieder) bewusst zu werden und in die Selbstliebe zu kommen.

 

Über den anderen zu schimpfen, ist verständlich. Groß ist oft die Verletzung.

 

Weise ist es dagegen, Abstand zu nehmen und seine Energie dafür einzusetzen, bei sich selbst zu schauen.

Gelingt dies, wird es möglich, eine Botschaft zu erkennen und zu wachsen.

 

Der Kontakt mit einem Narzissten ist wie eine fordernde Schule, in der du lernen kannst, für dich selbst einzustehen und dich abzugrenzen.

 

Und es steht dir frei, diese Schule zu verlassen, wenn sie dir nicht gut tut.

 

Mach nicht den Fehler, nur den anderen zu analysieren, sondern FÜHLE, was in dir selbst los ist.

 

Nimm dir den notwenigen Abstand, um zu dir zu kommen und übernimm Verantwortung für einen Schmerz, der oft nicht erst seit diesem aktuellen Menschen in deinem Leben ist.

 

Setze klar und deutlich Grenzen, sei es dir wert!

 

Lerne gesunde Selbstliebe. Nein, das hat gar nichts mit Selbstverliebtsein zu tun!

 

Gesunde Selbstliebe bedeutet, dass du unter anderem deinen eigenen Schmerz bejahend fühlst - also genau das zu tun,

was Narzissten um keinen Preis wollen.

 

Fühle dich in deiner Ganzheit, denn dadurch wirst du heilen.

 

Sorge gut für dich und nimm Abstand von Menschen, die dir nicht gut tun.

 

Nur Eigenverantwortung wird dich heilen und eine gesündere Resonanzfähigkeit in Beziehungen bewirken!

 

Liebe Frauen mit großem Herz - seid es euch wert :-)

 

 

Narzissmus - ein Phänomen unserer Zeit?

  

Übrigens ist das Spektrum des Narzissmus groß, angefangen von harmlosen Tendenzen bis hin zur ausgeprägten Persönlichkeitsstörung.

 

Meiner Erfahrung nach ist das Hauptmerkmal von Narzissmus fehlendes Empathievermögen und Selbstbedienung an der Energie anderer, gar nicht unbedingt das Bild der eigenen Großartigkeit.

 

Dennoch leben wir in einer Zeit und mit Werten, die auch letztgenannte Eigenschaft begünstigt. Die Medien, Filme und Werbung suggerieren schließlich, dass wir durch Schönheit, Erfolg und Status irgendwie „besser“ wären - was natürlich nicht stimmt.

Trotzdem streben die meisten Menschen nach diesen Attributen, ohne deshalb gleich Narzissten zu sein.

 

Ein waschechter Narzisst nutzt andere Menschen zu seinem eigenen Vorteil schamlos aus. Er benutzt zum Beispiel seine Partnerin, um seine Gefühle von innerem Chaos zum Ausdruck zu bringen, die er nicht fühlen will. Partnerinnen von Narzissten fühlen sich oftmals regelrecht ausgelaugt und wertlos, wohingegen der toxische Partner offensichtlich auflebt und ihre Energie übernimmt.

 

Ein Narzisst sieht die Menschen um ihn herum und deren Bedürfnisse nicht, weil er sich selbst nicht in seiner Ganzheit wahrnimmt. Diese Person braucht die Fassade der Perfektion, Kontrolle und Großartigkeit, um selbst nicht zu fühlen. Oft kommt derjenige damit sogar prima durchs Leben und landet nur selten in Therapie.

  

Fazit:

 

Eigentlich war diese Erfahrung mit dem Schauspieler rückblickend ganz interessant. Dieser Mensch hat im wahrsten Sinne eine „Schau“ gemacht, zeigte nicht sein wahres Selbst. Denn das hatte er aus Angst soweit verdrängt, dass er diesen Schutz brauchte. Ich bin froh, dass es nur ein kurzes Date war…

 

 

 

Komm in deine Kraft!

 

Kommen dir diese Themen bekannt vor? Leidest du möglicherweise unter dem narzisstischen Verhalten anderer und möchtest wieder in deine Kraft kommen?

 

Gerne unterstütze ich dich dabei, die Verbindung mit dir und deinen Bedürfnissen zu stärken, so dass du wieder in dir ruhst und klare Grenzen setzen kannst.

 

Kontaktiere mich hier für ein unverbindliches 15 min. Vorgespräch!

 

 

 

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